Frage des Monats vom Januar 2017
? Fam. W. möchte für die Tochter mit Epilepsie einen Epilepsiewarnhund anschaffen. Was sollte der Hund können und was kostet die Ausbildung?
Juliane Schulz Bernhard Brunst
Epilepsie-Fachberater
Sprecher NEA Hessen

Assistenzhunde können Leben retten und Verletzungen vorbeugen.

Bereits Mitte der 1980er Jahre wurde zum ersten Mal von Hunden berichtet, die epileptische Anfälle im Vorfeld erkennen konnten. Infolgedessen entstand die Idee, dass Hunde als Warnhunde für Menschen mit Epilepsie eingesetzt werden könnten. Während in den USA Assistenzhunde für Menschen mit Epilepsie bereits seit vielen Jahren ausgebildet werden, steht die Ausbildung in Deutschland noch vergleichsweise am Anfang.

Epilepsiewarnhunde spüren einige Minuten vor dem Anfall, dass dieser naht. Durch beispielsweise anstupsen, häufiges lecken oder auflegen der Pfote warnen sie den Betroffenen, der daraufhin sich frühzeitig hinsetzen, hinlegen oder gefährliche Gegenstände aus der nahen Umgebung entfernen kann, um Verletzungen durch den nahenden Anfall zu vermeiden. Auch bietet eine frühzeitige Warnung dem Betroffenen die Möglichkeit, einem Angehörigen Bescheid zu geben oder andere Maßnahmen, wie z.B. die Einnahme einer Notfalltablette, treffen zu können. Darüber hinaus lernt der Epilepsiewarnhund, bei Anfällen in der Öffentlichkeit beim Betroffenen zu bleiben, um möglichst seine Sicherheit, z.B. im Straßenverkehr, zu gewährleisten.

Es gibt auch Epilepsiewarnhunde, denen weitere Aufgaben antrainiert werden, wie z.B. das Erinnern an die Medikamenteneinnahme, das Bringen von Medikamenten bzw. eines Handy nach einem Anfall oder auch das Drücken einer Notfalltaste mit der Schnauze, um gegebenenfalls Hilfe zu holen.

Der Preis für die Ausbildung des Hundes ist relativ hoch (ca. 10.000 bis 15.000 €) und die Krankenkassen übernehmen leider noch nicht die Kosten.

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